Die wohltuenden Düfte der ätherischen Öle haben eine harmonisierende, anregende und beruhigende Wirkung auf uns, sie heben unsere Stimmung. Sie verhelfen zu einem körperlichen und seelischen Wohlbefinden und lindern die verschiedensten Beschwerden auf eine besonders sanfte Weise.

Bei den alten Griechen hieß es schon: "Das beste Rezept für die Gesundheit besteht darin, dem Gehirn süße Düfte zuzuführen". Bei den alten Römern badete man gerne in duftenden Ölen. Kaiser Nero hat angeblich sogar seinen Palast mit einem Röhrensystem durchziehen lassen, durch das die wohlriechenden Öle strömten und so ihren Duft in den ganzen Palast brachten.  

 

In ätherischen Ölen ist die Lebenskraft der Pflanzen in konzentrierter Form enthalten. Alleine das Wort ätherisch, das abgeleitet wird vom griechischen "aither" = Himmelsduft, soll darauf hinweisen, dass es sich um etwas nicht Fassbares oder Flüchtiges handelt.

Gleichzeitig sind ätherische Öle aber etwas sehr Wesentliches, da sie für den Duft einer Pflanze sehr entscheidend sind. Man nennt die ätherischen Öle deswegen auch die "Seele der Pflanze". Sie spiegeln die Persönlichkeit und den Geist einer Pflanze wieder.

 

Das gebräuchlichste Verfahren zur Gewinnung von ätherischen Ölen ist die Wasserdampfdestillation. Dazu wird in einem verschlossenen Brennkessel mit zerkleinertem Pflanzenmaterial heißer Wasserdampf eingeblasen. Der Wasserdampf treibt das ätherische Öl aus der Pflanze. In einem gekühlten Rohr kondensiert das Öl-Wasser-Gemisch, und in einem Auffangbehälter wird das ätherische Öl vom Wasser getrennt. Einige Pflanzen, die sich nicht alleine destillieren lassen, wie z. B. Algen, Brennnessel oder Heu, können mittels Co-Destillation zusammen mit einer anderen Pflanze als Trägerstoff destilliert werden. Öle einiger Blütenarten, wie Jasmin, Tuberose oder Mimose, können nicht per Wasserdampfdestillation gewonnen werden.

 

Die Kaltpressung wird nur für Zitrusöle angewandt. Die Schalen werden gepresst, so dass eine Emulsion aus Flüssigkeit und ätherischem Öl entsteht. Das Öl wird durch Zentrifugierung abgetrennt.

Extraktion wird vor allem bei Blütenölen praktiziert. Dazu werden die Pflanzen in ein Lösungsmittel, meist Hexan gelegt, das alle löslichen Aromastoffe, auch Wachse und Farbstoffe entzieht. Anschließend wird das Lösungsmittel abdestilliert. Zurück bleibt eine wachsartige Masse, die mit Alkohol nochmals extrahiert oder destilliert wird. Solche ätherischen Öle nennt man auch Absolues. Eine Rückstandskontrolle kann gewährleisten, dass sich kein Lösungsmittel mehr im ätherischen Öl befindet. Die sehr kostspielige Extraktion mit Fetten, die sogenannte Enfleurage, wird heute kaum mehr praktiziert.

 

 

Für 1 Kilo ätherisches Öl benötigt man circa

 

7000 kg Melissenkraut

3000-5000 kg Rosenblütenblätter

3500 kg Adlerholz (Oud)

1000 kg Orangenblüten (Neroli)

150 kg Zimtrinde

120 kg Lavendelblüten

200 kg Zitronenschalen

70-100 kg Lavandinblüten

50 kg Lemongrass

50 kg Eukalyptusblätter

33 kg getrocknete Patchouliblätter